Aus´m Acker raus und schon ist das Rübchen auf dem Tisch: dafür steht das Gastro-Konzept „Farm to table“. Fangfrisch, erntefrisch, saisonal, regional – kurz gesagt: support your locals und love your crew! Die Idee nur regionale Produkte zu verwenden und nur das, was die Natur bzw. der Bauer gerade hergibt, finde ich eine prima Sache. Und genau deshalb muss ich natürlich in Münchens erstes und einziges Farm to table-Restaurant, das Cantine Cantona.
Zweiter Anreiz das Restaurant zu testen: Betriebsleiter und Sommelier Wolfi (Wolfgang Hingerl, vorher im The Flushing Meadows angesiedelt) hat mich mit der Aussicht auf eine Top Auswahl deutscher Weine angeteased. Genau so frisch wie das Konzept ist der Laden selbst: Im November 2014 eröffnete das Cantine Cantona zentral gelegen in der Türken-, Ecke Schellingstraße; direkt neben dem Superdanke und schräg gegenüber vom James T. Hunt.
Erstens praktisch, weil man erst im Cantine Cantona essen, dann im James saufen und am nächsten Tag im Superdanke regenerieren kann.
Und zweitens weil: kein Zufall. Das Cantine Cantona ist der neueste Streich der Gastronomen Steffen Werner, Niels Jäger und Sascha Arnold, die München bereits mit Bob Beaman, James T. Hunt, Ed Moses, Stereo Café und zuletzt dem Flushing Meadows (be)trinkbarer, wilder, individueller und stylischer gemacht haben. Nun also das Cantine Cantona.
Ich teste die hübsch helle und holzig-gläserne Location abends. Jetzt ist hier normaler Dinner Betrieb. Mittags ist das Restaurant eine Kantine mit Selbstbedienung. In der Cantine gibt es – logo weil local – nur eine kleine Auswahl an Speisen. Abends entscheidet man sich für 2, 3, oder 4 Gänge. Ich wähle 3 Gänge und dazu ein solides Fläschchen Grauburgunder vom Pfälzer Weingut Emil Bauer. Beim Warten auf den ersten Gang fällt mir vor allem Eines auf: die Atmosphäre ist aufgrund der offenen Küche gemütlich und es macht Spaß Küchenchef Toni Fröschl beim Arbeiten zuzuschauen; außerdem ist der Laden bummsvoll und man kennt gefühlt jeden.
Das Essen ist der Knaller. Muss man nicht viel zu sagen. Ich habe zuerst Artischockenböden auf Kartoffelpüree mit gerösteten Macadamia-Nüsschen. Dann Saibling gebeizt mit einer kongenialen, leicht süßlichen Miso-Marinade an Süßkartoffeln, Sellerie und einem yummy Oliven-Finish. Als Dessert nehme ich Sorbet (geht immer noch rein) aus Schmand und Vanille. Die Portionen sind nicht groß aber ausreichend.
Die Rezepte sind eher angenehm geradlinig und aromatisch, als übertrieben fancy.
Der Geschmack und die Frische der Speisen stehen im Vordergrund. Fisch schmeckt nach Fisch und Kartoffeln nach Kartoffeln – aber die Kombinationen sind ausgefallen und mit einem kreativen Twist. So soll das sein. Als zweiten Nachtisch genehmige ich mir einen äh vitaminreichen Quittendrink aus Ferdinand´s Quittengin und homemade Quitten-Jelly.
Mein Resumé: Küchenchef Toni, Betriebsleiter Wolfi und eine sehr nette Crew haben mich glücklich gemacht. Aus dem Happy Girl-Modus kann mich auch nicht die Rechnung vertreiben: nicht gerade niedrig, aber auch nicht übertrieben hoch – angemessen für die Qualität und den Service. Nach einem Schnapserl aufs Haus ziehe ich zufrieden weiter. Wohin? Na schräg rüber ins James T. Hunt…support your locals!
Mittags Cantine. Abends Cantona
Schellingstr. 27, Ecke Türkenstr.
80799 München
cantinecantona.com
facebook.com/cantinecantona
Öffnungszeiten
Abends am besten reservieren! Tel +49(0)89 288 037 95
Montag mit Freitag 11 bis 1 Uhr
Samstag 15 bis 1 Uhr, Sonntag Ruhetag
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